Bei mir bricht die siebte Woche an. Ich hab noch nie so viel Zeit zu Hause verbracht. Mittlerweile habe ich alles geputzt was in meiner Reichweite ist, den Kleiderkasten ausgemistet, gekocht, gebacken und eingemacht. Gemüse angesetzt, den Garten auf Vordermann gebracht, viel trainiert um mich auf Vordermann zu bringen und sonst einfach alles getan was ich tun konnte, um nicht dem Wahnsinn zu verfallen.
Was mir ja besonders Spaß macht ist in meiner Küche zu werken. Die Küche ist mein Spielplatz und ich probiere gern alles Mögliche aus. Ausserdem habe ich dann wieder etwas zu tun, wenn ich alles angesaut habe und wieder putzen muss. Deswegen habe ich mir gedacht ich tu Euch unterbeschäftigten Menschen da draussen einen Gefallen und teile ein ganz tolles Rezept mit Euch. Es ist nicht nur super lecker, es benötigt auch Zeit und Pflege und ist deswegen perfekt, um die leeren Stunden etwas zu füllen und die Vorfreude ist ja auch was sehr Schönes.
Und um was gehts da jetzt bei dieser leckeren Beschäftigungstherapie fragt Ihr Euch? Es geht um Ginger Beer. Ingwer ist ja eine tolle Knolle. Sie kann so einiges und schmeckt nicht nur als Gewürz in asiatischem Essen. Ingwer ist voll mit Vitamin C und enthält darüber hinaus Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor. Die Wunder-Wurzel wirkt antibakteriell und kann somit zu einer gesunden Darmflora beitragen. Aber jetzt genug Ingwer-Kunde, ran an das Beer!
Dazu braucht man zuallererst einen Ginger Bug, das ist die fermentierte Basis die dem Ginger Beer seinen unverwechselbaren, scharfen Geschmack gibt. Und übrigens, auch wenn es Bier heißt, Ginger Beer ist eine alkoholfreie Limo die auch Kindern schmeckt, Ihr könnt Eure Kids also auch gern beim Zubereiten einspannen.
Zutaten Ginger Bug:
5 EL geriebener Ingwer
5 EL Rohrzucker
250ml Wasser
Weckglas
Geschirrtuch
Gummiband
Und so gehts:
Für den Ginger Bug braucht man Zeit, Geduld und Liebe. Er ist wie ein kleines Haustier und muss täglich gepflegt werden sonst wird das nichts. Als Erstes reibt Ihr einen Esslöffel Ingwer mit der Schale auf der feinen Seite Eurer Reibe. Dieser Esslöffel Ingwer wird mit einem Esslöffel Zucker und 250 ml Wasser in dem Weckglas verrührt. Dann kommt das Tuch drüber und wird mit dem Gummiband befestigt. Jetzt heißt es warten auf den nächsten Tag. Nach 24 Stunden gibt man nochmal einen Esslöffel Ingwer und einen Esslöfel Zucker dazu, gut umrühren und wieder 24 Stunden stehen lassen. Das macht Ihr insgesamt 5 mal, also braucht der Ginger Bug 5 Tage bis er reif ist. Bei manchen wird er vielleicht schon nach 2 oder 3 Tagen Bläschen bilden, aber ich habs ausprobiert, 5 Tage sind perfekt für den Geschmack.
Habt Ihr Euren Ginger Bug nach 5 Tagen liebevoller Fütterung fertig gehts ans Weiterverarbeiten. Zuerst wird der Ginger Bug abgeseiht. Am Besten in einem Geschirrtuch oder einem anderen dünnen Baumwolltuch über einer Schüssel abseihen und zur Seite stellen.
Als Nächstes braucht Ihr:
4 L Wasser
60 g Ingwer (in Scheiben geschnitten, mit Schale)
200 ml Zitronensaft
300 g Rohrohrzucker
Der Rest ist Geschmackssache:
4 Zimtstangen
4 Sternanis
2 Orangen (Bio bitte, brauchen wir mit der Schale)
2 Vanilleschoten
Und natürlich Flaschen zum Abfüllen.
Ich muss an dieser Stelle dazusagen, dass Ihr natürlich alle möglichen Zutaten nehmen könnt. Man kann auch z. B. Hibiskus und Rosenblüten nehmen, Beerenfrüchte, Minze, Melisse usw. Das ist ganz dem eigenen Geschmack überlassen. Ich variiere meine Zutaten vor allem im Sommer, wenn alles Mögliche im Garten wächst. Da kauf ich dann nur den Ingwer und die Zitronen zu und sonst wird genommen was ich im Garten finde.
Also, so bereitet Ihr den Tee zu. Die 4 L Wasser teile ich gern auf 2 Töpfe auf, ist etwas einfacher. Dann verteile ich alle Zutaten bis auf den Zucker!!! auf die 2 Töpfe und lasse den Tee 20 Minuten auf kleiner Stufe köcheln. Dann vom Herd ziehen und den Zucker auf die Töpfe aufteilen und so lange einrühren bis er sich aufgelöst hat. Dieses duftende Gebräu lässt man jetzt abkühlen. In der Zwischenzeit könnt Ihr die Flaschen für Euer Ginger Beer vorbereiten. Achtung: diese sollten nicht nur sauber, sondern auch steril sind. Kocht sie inklusive dem Gummi daher am Besten in einem großen Topf aus. Oder Ihr gebt sie bei 100 Grad für 10 Minuten in den Ofen.
Sobald der Tee abgekühlt ist leere ich alles in einem großen Topf zusammen, die Gewürze natürlich rausnehmen. Am Besten über ein Sieb gießen. Dann kommt der abgeseihte Ginger Bug rein. Alles nochmal gut durchrühren und mit einem Trichter in die Flaschen füllen. Jetzt nur noch 2 Tage bei Raumtemperatur stehen lassen und die Flaschen 1 x täglich „lüften“. Einfach den Deckel kurz aufmachen. Das verhindert, dass sie Euch im Kühlschrank hochgehn. Nun ist das Ginger Beer fertig und wer es nicht gleich trinkt kann es ca. 2-3 Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Wer an diesem Punkt immer noch unterbeschäftig ist, der kann wie ich noch hübsche Etiketten machen und die eine oder andere Flasche verschenken. An seinen Postboten zum Beispiel. Der Arme hat ja auch ziemlich viel zu schleppen im Moment, zumindest bei uns.
Prost!
Ähnliche Beiträge
marke[ding] Wels 2024 begeisterte als erstes Green Event der Branche
Wir blicken heute mit euch gemeinsam zurück auf einen erfolgreichen Messetag im Zeichen ...
Mehr lesen15 Jahre Engagement
Am 1. Mai 2024 war es soweit: Unser langjähriger Kollege Günter Matzinger trat nach einer ...
Mehr lesenBesucherrekord auf der marke[ding] Wien
Wir möchten Euch in unserem Blogbeitrag berichten, wie überwältigt wir vom Besucheransturm ...
Mehr lesen